KOLONNENFAHRTEN


Jeder achtet auf seinen Hintermann -> wenn dieser fehlt, fährt die Kolonne unbeirrt weiter, bis sie von der aktuellen Strecke abbiegt (die Hauptstrasse verlässt oder einer Wegweisung folgt).

Nur der letzte Biker (der, dessen Hintermann verschwunden ist) bleibt als Wegweiser an dieser Abbiegestelle stehen und wartet auf die Fehlenden. Alle anderen fahren einfach wie geplant weiter.

Bei der nächsten Abbiegestelle bleibt dann wieder nur der "letzte" (hat ja nun auch keinen Hintermann mehr) als Wegweiser stehen usw.

Mit dieser Methode können die Zurückbleibenden einfach ihrer momentanen Fahrtstrecke folgen bis sie auf den "Wegweiser" stoßen. Dieser weiß, wohin die Kolonne abgebogen ist und übernimmt die Führung bis zum nächsten "Wegweiser" ...

Der Vorteil hierbei -> nicht die Ganze Kolonne bleibt ständig stehen, sondern die Kolonnenspitze bleibt in Bewegung und die Nachzügler können durch das Wegweiserprizip die Kolonne schnell wiederfinden und aufschliessen. Alle haben weniger Warterei und deutlich mehr Fahrspaß. Diese Methode funktioniert auch mit Gruppen von 100 Bikes klaglos.

Probiert die vorgeschlagene Regelung mal aus. Ihr werdet sehen, alle haben mehr Spaß.

Die anderen Dinge wie:

  * Jeder sollte wissen, wohin die Tour führt und wo pausiert wird.
  * Es wird nicht nebeneinander gefahren.
  * Es wird immer seitlich versetzt gefahren.
  * Innerhalb der Kolonne behält jeder seinen Platz bei. Innerhalb der Kolonne wird also nicht überholt!
  * An Ampeln stehen immer 2 Motorräder nebeneinander.
  * Getankt wird immer von allen Bikes -> egal wieviel Sprit der Einzelne noch hat.

sind wohl jedem soweit bekannt, daß man darüber kaum noch etwas schreiben muß

Das Wichtigste beim Fahren in der Gruppe ist die Disziplin. Wem das schwerfällt, der sollte lieber alleine die Strassen unsicher machen.

Auf der geraden Bundesstrasse und auf der Autobahn ist versetzt fahren angesagt (siehe Bildbeispiele oben). Dadurch sieht der Vordermann den Biker hinter ihm besser im Rückspiegel. Der Blick des hinteren Fahrers ist frei auf die Fahrbahn vor ihm und auf eventuelle Gefahrenquellen. Bei einer (Not)bremsung kommt man - sofern beide die Spur halten können - u. U. nebeneinander zu stehen.

Das schräg versetzte Fahren ermöglicht auch jedem einzelnen, einer unguten Stelle (z, B. einem Schlagloch, Kanaldeckel oder totem Tier) auszuweichen. Beim Nebeneinanderfahren ist das kaum möglich!

Beim exakten Hintereinanderfahren ist die Gefahr groß, daß du einerseits im toten Winkel des Vordermanns verschwindest, andererseits ihm bei einer plötzlichen Bremsung hinten drauffährst. Dein Blick bohrt sich in seine Rückfront, diese wird größer und größer und zieht dich magisch an. Und wohin man schaut, dort fährt man auch hin!

In Kurven wird die versetzte Fahrweise aufgegeben und der Abstand vergrößert.

Schwächere oder Neulinge:

Als erster hinter dem Roadcaptain fährt der Schwächste in der Gruppe - sei es wegen der geringeren Anzahl an Motorleistung oder wegen fehlender Fahrerfahrung. Dann ist der- oder diejenige gezwungen, gefährliche oder motorbelastende Aufholjagden machen zu müssen oder verloren zu gehen.

Allerdings hätte der Schwächere/Neuling in seiner Pole-Position auf vieles zu achten: Auf den Weg, auf Tempolimits und andere Gefahren, die zur Reduzierung des Tempos zwingen. Darum fährt einen Anfänger nie als erster. Er kann sonst leicht überfordert werden. In jedem Fall sollte ein erfahrener Biker - bei Kolonne der Roadcaptain - vor ihm fahren. Dieser kann sich dem Tempo des Schwächeren anpassen und die Arbeit des Schilderlesens übernehmen.

Die Position in der Gruppe, die bei der Abfahrt eingenommen wird, ist bis zum nächsten Stop von jedem in der Kolonne beizubehalten. Klartext: Vorfahren gibt’s nicht! Der Vordermann muss sich darauf verlassen können, dass der hinter ihm auch hinter ihm bleibt.

Trotzdem kann ein Positionswechsel notwendig werden. Diesen vorher abzusprechen ist die beste Lösung. Manchmal fährt Biker X ein Stück als erster, z B weil er sich in der Gegend besser auskennt. Auf der Autobahn soll dann Biker Y die Führung übernehmen. Wenn es soweit ist, fährt Biker X äusserst rechts, verringert ein bisschen das Tempo und gibt Biker Y das ausgemachte Zeichen mit der Linken. Damit ist gesichert, dass dieser gefahrlos an ihm vorbeiziehen kann.

Auch der Hintermann kann gewisse Bedürfnisse verspüren und einen Zwischenstopp einlegen wollen. Dazu zwei Lösungen vorgeschlagen. Entweder überholt der Hintermann auf der Überholspur und übernimmt die Führung, um bei nächster Gelegenheit anzuhalten. Oder er hupt (worauf der Roadcaptain - wenn er es überhaupt hört - in den Rückspiegel schaut). Erkennt er das Ansinnen des Hintermanns, blinkt er rechts Natürlich nur dann, wenn es die Verkehrssituation erlaubt und kein anderer Verkehrsteilnehmer damit verwirrt wird. An einer Stelle, wo die Kolonne oder die Teilnehmer gefahrlos stehenbleiben können, wird dann angehalten.

Jeder ist über die Route, die gefahren wird, informiert und hat einen Zettel oder eine Kartenkopie mit, in der die Tour und die Raststellen eingezeichnet sind.

Bei einer Tour "der Nase nach" wird bei jedem Stopp der nächste Streckenabschnitt besprochen.
 

Jeder ist für sich selbst verantwortlich