BORDFUNK

FUNKGERÄTE:


Zu diesem Thema können wir nur aus eigener Erfahrung berichten.

Unsere erste Ausstattung an Funkgeräten bestand aus zuletzt 3 Stück LPD-Funkgeräte von STABO. Diese Handgurken waren zwar klein und haben auch eine vernünftige Qualität beim Senden/Empfang abgeliefert, allerdings war die Reichweite deutlich zu gering bis unbrauchbar. Im Fahrbetrieb waren bei vollen Batterien/Accus gerade mal 800 - 1.000 Meter Distanz zu überbrücken. Im Stadtverkehr war oft bei ca. 200 Meter und sogar weniger Schluss der Vorstellung. Die Geräte wurden darum wenig benutzt und bald wieder abgestoße


Nach langer Überlegung haben wir uns dann irgendwann doch wieder Funkgeräte beschafft. Diesmal aber PMR-Geräte, die ebenso wie die LPD´s fast im gesamten europäischen Ausland benutzt werden dürfen. Wir haben uns für den Typ ALAN 456R entschieden, da das Preis-/Leistungsverhältnis ausreichend war. Diese Type ist zudem gegenüber dem älteren ALAN 456 (ohne R) robuster.

Diese PMR-Funkgeräte haben eine Sendeleistung von 500 mWatt (LPD´s nur 50 mWatt), was einer theoretischen Reichweite von max. 5.000 Meter entsprechen soll (laut Prospekt).
Zusätzlich haben wir uns dazu gute und stabile Kopfhörer-/Lautsprecherkombinationen geleistet. Mit zwei sehr flachen Lautsprecherkapseln für den Helmeinbau und einem robustem Mikrofon an einem kurzen Schwanenhals (unterschiedliche Ausführungen für Jet-, Klapp- und Integralhelme sind möglich).


Der Anschlussstecker ist eine wasserdichte Ausführung mit Fixierung für das “blinde” Anstecken des Verbindungskabels am Helm bzw. Handschalter. Dieses wird entweder außen an der Jacke oder durch den Ärmel zur Hand/zum Handschuh geführt. Das Kabel ist mit Y-Abzweigung.
Am einen Ende befindet sich eine PPT-Taste (wasserdicht) und ab dem Abzweiger das Kabel für den Geräteanschluss. Die dritte Leitung wird mit dem Helmset verbunden.
Das Gerät selbst sollte wasserdicht untergebracht sein. Wir bevorzugen die Motorradjacke (nur Innentasche) oder auch im Tankrucksack (aber Außentasche) oder – wenn technisch möglich – direkt am Motorrad (Lenkertasche etc.). Wichtig ist, dass ALLE Funkgeräte, mit denen man in Verbindung treten will, eine identische Ausrichtung der Antennen haben. Also alle senkrecht ODER alle liegend. Am Besten wäre es, die Antenne wäre freiliegend und nicht abgedeckt durch Kleidung, Körper oder Taschenmaterial. Nur dadurch wird die maximale Reichweite erreicht.

Unsere Erfahrungen:

Ausgerüstet mit NiMH-Accus ab 1.600 mAh-Leistung können wir die Geräte mindestens einen langen Tag sehr intensiv benutzen. Auch zwei Tage haben die Geräte auf unseren bisherigen Langstreckentouren mit einem Akkusatz bereits durchgehalten. Lässt die Akku-/Batterieleistung nach, verringert sich die Übertragungsqualität und die Reichweite drastisch.
Die Reichweite schwankt - ebenso wie bei den LPD´s - je nach den Umständen eigentlich auch sehr deutlich, allerdings in einem noch brauchbaren Rahmen.
Bei schlechten Standortbedingungen (z. B.: in der Stadt, zwischen hohen Häusern, in engen Tälern, im dichten Wald) kann man von max. 1.000 Meter Distanz für einwandfreie Kommunikation ausgehen.

Bei Sichtverbindung bzw. auf freiem Feld sind durchaus bis zu 3.000 Meter Reichweite realistisch. Unter optimalen Bedingungen sind auch mehr als die angepriesenen 5.000 Meter möglich, aber diese Umstände finden wir eher beim Bergsteigen und -wandern als beim Motorradfahren.
Eine vernünftige Sende- und Empfangsqualität können wir nur bis max. Tempo 80 - 90 km/h bestätigen. Bei schnellerem Tempo nehmen die Störgeräusche am/im Helm drastisch zu, so dass eine vernünftige Funkverbindung nicht mehr möglich ist. Das mag von Helm und Motorrad abhängig sein - aber wir beziehen uns hier an dieser Stelle nur auf unsere persönlichen Erfahrungen.
Was keinesfalls funktioniert ist die VOX-Steuerung – wenn man die Geräte auf dem Motorrad benutzt (natürlich). Diese Sende-Option, die das Gerät auf Senden schaltet, sowie man zu sprechen beginnt, wird wegen der hohen Geräuschkulisse auf dem Motorrad unmöglich. Also immer die PPT-Taste(n) benutzen.